Die magische 7,5t-Grenze oder Die eierlegende Wollmilchsau

FAS Expedition • 16. November 2020

 

Wir wollen es vor allem bequem, wollen gern ganz viel mitnehmen, auf nichts verzichten, gleichzeitig zügig voran und vor allem überall durch kommen. Doch geht das alles gleichzeitig?

 

 

Wir versprechen in unseren Werbebotschaften, dass unsere Kunden auf ihrer Reise auf nichts verzichten müssen, dass sie wochenlang unabhängig unterwegs sein können. Das stimmt natürlich auch, doch wo kommt eigentlich all das Wasser für diese Unabhängigkeit her? Und wo genau steckt die ganze Energie, die in dieser Zeit benötigt wird? Ein Blick hinter die Kulissen...




  Die erste Frage - was wiegt die leere Box

 

Die Leerkabine, die wir Ihnen bauen, ist konzipiert für extreme Belastungen. Und schon hier sei gesagt - "extreme" Belastungen sind auf keinen Fall gleichzusetzen mit "extremen" Off-road Touren. Denn extrem kann schon ein stundenlanges Fahren auf welligen Pisten sein. Die sogenannten Wellblechpisten sind noch ein Stück "extremer" als deutsche Autobahnen. Scherz beiseite... Wer diese Pisten schon einmal gefahren ist, weiß, warum. Die kontinuierlichen Erschütterungen sind äußerst materialschädigend und können selbst die festesten Verbindungen zur Aufgabe zwingen. Unsere Leerkabine wiegt bei einer Aufbaulänge von 4,5m etwa 1.500kg . Hinzu kommen Fenster, Tür und Stauklappen mit durchschnittlich 300kg und ein integrierter Zwischenrahmen mit 200kg (450kg bei einem nicht-integrierten Zwischenrahmen mit Twistlock-Aufnahmen).



  Die Rechnung

 

Ein Fernreisemobil zeichnet sich aus durch seinen hohen Autarkie-Grad. Dazu zählen neben 300 bis 500 Litern Frischwasser auch die entsprechend vorgehaltenen Behältergrößen für Grau- und ggf. Schwarzwasser. Entscheiden Sie sich daneben noch für einen separaten Trinkwasserbehälter von etwa 100 Litern, so kann man einschließlich der entsprechenden Pumpen und Filteranlagen etwa 800kg Gewicht allein für die Wasserversorgung einkalkulieren.


Der wohl wichtigste "Stoff" neben dem eigenen Wasser ist der mitgeführte Dieselvorrat. Entscheiden Sie sich für eine Aufstockung der Tankanlage auf z.B. 700 Liter Diesel sowie eine Kraftstoffvorwärmung für besonders kalte Gebiete, schlägt die gesamte Tankanlage inkl. Pumpensystem für 2 Tanks mit circa 950 kg zu Buche.


Ein weiterer "Gewichtstreiber" ist die Elektrik. Mit bis zu 1,9kW Solar-Power vom Dach und einer Speicherkapazität von 800 Ah sind Sie wochen- oder gar monatelang autark, auch, wenn die Sonne einmal ein paar Tage nicht zum Vorschein kommt. Doch auch dieser Teil der Autarkie hat sein Gewicht. Mit den hochleistungsfähigen Lithium-Ion Battery-Packs, den Umformern, Wechselrichtern, Spannungswandlern, Ladern und natürlich der entsprechenden Verkabelung erreichen wir ohne große Mühe ein Gewicht von 300kg.


Nun will keiner ohne Bett und ohne Tisch auf Reisen gehen. Ganz im Gegenteil - in unseren Komplettkabinen müssen Sie tatsächlich auf keinen Luxus verzichten. Es gibt eine Toilette, eine Dusche, Kleiderschränke und viele Staufächer im Inneren, eine Mikrowelle und/oder einen Ofen, einen Kühlschrank, einen Gefrierschrank, ein Induktionskochfeld, optional einen TV, einen Safe und vieles mehr. All diese Komponenten ergeben eine wirklich hervorragende Basis für Langzeitreisen und garantieren neben Ihrer Sicherheit auch einen erheblichen Wohlfühlfaktor. Das Interieur einer komplett ausgebauten 4,5m-Kabine wie beschrieben - mit Innenwänden - wiegt circa 650kg.

 


Für die 4,5m-Kabine aus unserem Beispiel kommen damit 4,7t Zuladung auf die Waage. Hätten Sie das gedacht?




 
Also sind 7,5t unrealistisch?
 

Nein, 7,5t sind möglich. Ein Expeditionsmobil auf Lkw-Basis bringt jedoch ein erhebliches Leergewicht mit sich, das wenig Luft nach oben lässt, sprich verhältnismäßig wenig Zuladung erlaubt. Bereits zu Beginn des Projektes sollten daher sorgfältige Entscheidungen hinsichtlich Materialwahl, Ausstattung und Zusatzoptionen getroffen werden, denn wenn nach Fertigstellung  jeder Pullover auf die Waage gelegt werden muss, um die 7,499t nicht zu überschreiten, nimmt das ein großes Stück Unabhängigkeit und trübt gleichzeitig die Freude am Reisen.


Daneben sollte beachtet werden, dass ein "reinrassiger" 7,5-Tonner dann auch konstant an der oberen Belastungsgrenze gefahren wird. Das bedeutet unter Umständen höhere Kosten durch Verschleiß und Reparatur - wenn nämlich Achsen, Bremsen, Lenkung und Federung permanent auf 100%  der Leistungsfähigkeit arbeiten müssen, fallen die Aufwendungen für Instandhaltung höher aus.



  Die perfekte Lösung 


Wenn es unbedingt 7,5t zulässiges Gesamtgewicht werden soll, dann schaffen Sie sich lieber einen 12-Tonner an und lasten ihn auf 7,5t ab. Denn ist der Lkw mit all seinen Komponenten für mehr Last ausgelegt, gönnen Sie Ihrem Material mit 70% eine adäquate Belastung. Natürlich kann das Fahrzeug im Gelände gerne mal an seine Belastungsgrenze gebracht werden, aber im Alltag und auf der Langstrecke - um die wir Weltreisenden alle nicht herum kommen - sollte nicht immer am Limit gefahren werden. Die Ablastung schont nicht nur Ihr Material, sondern auch Ihr Reisebudget!



  Schon gewusst?


Sollte es der Führerschein sein, der Ihre Entscheidung auf einen 7,5-Tonner gebracht hat, haben wir was für sie: Geben Sie bei FAS Expedition ein Komplettfahrzeug in Auftrag, übernehmen wir die Kosten für einen Führerschein der Klasse C! Und nicht nur das. Wenn Sie mögen, bereiten wir Sie darüber hinaus auch mit wertvollen Trainings auf Ihre theoretische und praktische Prüfung vor.


 


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